Der Schatz im Edertal

Eine Sage erzählt von einem ehemaligen See, der vor Urzeiten im mittleren Edertal gelegen haben soll, da wo heute der Edersee das einstige Tal überdeckt. In der Sage wird berichtet, dass der Hopfenberg, die heutigen Ederseeinseln, bis zum gegenüberliegenden Ufer reichte und so flussaufwärts das Wasser der Eder zu einem natürlichen fischreichen See staute. Auf den Höhen über dem See lebte ein
armes Volk und dessen König. Als der König im Sterben lag, richtete er die letzen Worte an sein Volk. Er sagte, dass auf dem Grund des Sees ein kostbarer Schatz läge. Nach seinem Tod baten die Untertanen des verstorbenen Königs 12 Riesen, die Felsen beim Hopfenberg aufzubrechen, sodass sie in den Besitz des Schatzes gelangen könnten. Dies taten die Riesen dann auch und das Wasser des Sees floss ab. Zurück auf dem Talgrund blieb einer der fruchtbarsten Ackerböden. So hatten sie seitdem reiche Ernten und ihre Not war gelindert. Die Felsbrocken aber, welche die Riesen nach getaner Arbeit von ihren Spaten abklopften, tragen heute die Burg Waldeck.
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Siehe hierzu auch: Reformführer durch das Gebiet der Edertal-Sperre, Verlag von Max Augustin, Kassel, 2. Auflage