Sage über die Entstehung der Burg Waldeck

Einst, man kann nicht mehr genau sagen im welchem Jahre dies war, kam ein Graf mit seinen Rittern das Edertal hinauf gezogen. Sie waren auf der Suche nach einem Platz für eine Burg. Als sie durch die Engstelle oberhalb des heutigen Ortes Hemfurth geritten waren, trafen Sie auf einen Schäfer, der dort in der Mittags- sonne an einem schattigen Platze sich ausruhte.
Sie ritten zu ihm hin und fragten, wo denn hier ein geeigneter Ort für den Bau einer Burg wäre. Der Schäfer hob seinen Fuß und zeigte mit ihm auf eine felsige Stelle auf der ihm gegenüber liegenden Bergkette und sagte: "dort oben an der Waldecke".
Der Graf dankte für die Auskunft und der Zug begab sich auf den beschwerlichen Weg zur besagten Stelle. Von hier konnten Sie rundherum weit in das Land blicken und sie erkannten, dass der Schäfer Ihnen einen guten Platz gewiesen hatte. Und so begannen Sie an der Stelle mit dem Bau der Burg. Die Burg benannten sie nach dem Ausspruch des Schäfers "Waldeck".
In späteren Jahren gelangte die Burg in den Besitz der Grafen von Schwalenberg. Als das Reich der Herren von Schwalenberg aufgeteilt wurde, nannte sich derjenige, welcher auf die Burg Waldeck zog Graf zu Waldeck. Damit wurde das Geschlecht der Herren von Waldeck gegründet.
Noch heute wohnt im Schloß zu Arolsen ein Nachfahre des Fürstengeschlechts. Wittekind Fürst zu Waldeck und Pyrmont.